RW Essen – SUS Niederbonsfeld 5:1 (2:0) 3. Runde Kreispokal
Für das Spiel bei RWE hatten wir uns viel vorgenommen, leider machten uns (auch) kurzfristige Personalausfälle schon vor dem Spiel einen Strich durch die Rechnung. Letzten Endes mussten wir eine verdiente Niederlage gegen einen höherklassigen Gegner, der taktisch sehr diszipliniert spielte und uns in Sachen läuferischer Grundlage und Schnelligkeit deutlich überlegen war, einstecken.
Einen Tag vor dem Spiel verletzte sich Paulina derart, dass an einen Einsatz nicht zu denken war, somit fiel unsere Toptorjägerin und treibendes Glied aus der offensiven Zentralabteilung aus. Wir hatten trotzdem 14 Spielerinnen an Bord, denen wir es zugetraut haben, das Spiel lange offen und spannend halten zu können. Leider hatten wir auch Spielerinnen dabei, die nach Verletzungspause noch nicht auf dem konditionellen und damit läuferischen Niveau der Vergangenheit waren, sodass das Startgebilde zwar gut besetzt, aber doch eine Wundertüte bei sommerlichen Temperaturen war.
Die Startelf (auf der Bank saßen zunächst Kimberly, Darja und Natascha) setzte sich wie folgt zusammen:
Cora - Chrissie, Sophie, Ramona H, Leonie – Amelie, Sabine, Lara, Bhagi, Gabi – Rabea
Wir wussten aus den Spielen der Vorsaison, dass uns schnelle und torgefährliche Außenstürmerinnen erwarten und dass wir sehr diszipliniert stehen müssen, um gut ins Spiel zu kommen. Das ist uns in der ersten halbe Stunde auch richtig gut gelungen, defensiv brannte relativ wenig an, wir hatten viel Ruhe im Spiel, leider setzte sich diese Ruhe in die Offensive, mal abgesehen von dem ein oder anderen Nadelstich, fort. Wenn wir uns in die Hälfte des Gegners kombiniert hatten, wurde aufgrund fehlender Fitness oder mangels Zutrauen mehr als schlecht nachgerückt, sodass wir dort eigentlich immer in Unterzahl agierten und zu kaum einem zwingenden Abschluss kamen. Mit der ersten Aktion, wo unsere Ordnung mal nicht stimmte, bekamen wir in der 32. Minute das 0:1 und 6 Minuten später das 0:2, mit dem es auch in die Pause ging.
Mit der gezeigten Disziplin und der Einsatzbereitschaft waren wir trotzdem zufrieden. Wir wollten mit Beginn der zweiten Hälfte und Sophie als zweiter Spitze neben Rabea ins Risiko gehen und nochmal was versuchen, wechselten auf ein Vierermittelfeld mit Darja für Amelie, die mit ihren 16 Jahren sehr mutig und furchtlos spielte, auf der rechten Seite. Gabi war nach Hälfte eins mit ihren Kräften bereits am Limit, Bhagi ebenso, deswegen rutschten beide in die Viererabwehrkette, Leonie ins linke Mittelfeld.
Wir haben die ersten 10 Minuten wieder ordentlich gestanden, bevor in Minute 56 das 3:0 für die Gastgeber fiel. Das war natürlich eine Vorentscheidung. Das, was wir unbedingt sehen wollten, dass die Köpfe trotzdem immer oben bleiben, dass wir weitermachen, uns nicht aufgeben – das wurde weiterhin erfüllt, wir kamen in der 59. Minute sogar zum 3:1 durch Rabea, die vorne gekonnt frei gespielt wurde, die Torhüterin noch ausspielte und cool einschob, schönes Tor und erster Pflichtspieltreffer für die erste Mannschaft. Kurz danach ersetzte Natascha Leonie eins zu eins im linken Mittelfeld. Natürlich kamen wir kräftemäßig und mit dem Rückstand im Rücken immer mehr ans Limit, zumal mit Ramona H und Darja, die gewohnt zuverlässig gespielt haben, aber eigentlich studiums- und berufsbedingt nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen können, eine Halbzeit bzw. sogar durchspielen mussten. Kimberly löste Gabi hinten links ab. Wir hatten noch die oder andere im Ansatz gute Aktion in Richtung Gefahrenzone, konnten aber daraus kein Kapital mehr schlagen. Es gab durchaus mal Lücken im Abwehrverbund des Gegners, hier hätte uns Paulina mit ihrer Wendigkkeit mehr als gut getan, aber da hilft kein Lamentieren, wir vertrauen jeder Spielerin und haben schon öfter bewiesen, dass wir auch in wichtigeren Spielen mal einzelne Spielerinnen mehr als gut ersetzen können. Heute war das gegen einen zu starken und bis zum Schluss motivierten Gegner nicht so, wir mussten noch zwei Gegentreffer in den letzten 12 Minuten einstecken.
Wir haben deutlich gesehen, dass wir konditionell und ein Großteil der Mannschaft in der körperlichen Robustheit extrem nachlegen müssen, dass der Gegner alleine durch Kommunikation auf dem Platz vieles besser gemacht hat. Wir haben aber eine extrem junge Mannschaft, die einfach noch nicht die Erfahrung und die Altersstruktur des Gegners hat, deswegen konnten wir aus diesem Spiel auch (hoffentlich) viel mitnehmen für die zukünftigen Aufgaben. Wir haben unser Ziel, uns über die gesamte Spielzeit so teuer wie möglich zu verkaufen erreicht, jede Spielerin war engagiert, hat das gezeigt was möglich war, für uns ist diese erste Pflichtspielniederlage in der Saison 2017/18 überhaupt kein Beinbruch.
Am kommenden Sonntag wartet wieder der Ligaalltag mit dem Auswärtsspiel um 15:00 Uhr in Mülheim auf uns. Wir sind sicher, dort in die beeindruckende Erfolgspur zurückzufinden